VW-Stiftung fördert Projekt unter Beteiligung der Romanischen Sprachwissenschaft

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An einigen Standorten hat die Forschung für das Projekt bereits begonnen, hier die Projektbeteiligten in Afrika (Foto: Andrés Gerique)

1,5 Millionen Euro für das Projekt „Nature’s wealth or nature for the wealthy? Philanthropism and ecotourism in the Global South”

Prof. Dr. Silke Jansen, Romanische Sprachwissenschaft, hat gemeinsam mit PD Dr. Andrés Gerique-Zipfel, Institut für Geographie, sowie internationalen Kolleginnen und Kollegen erfolgreich eine Förderung der VW-Stiftung eingeworben. Das Projekt „Nature’s Wealth or Nature for the Wealthy? Philanthropism and Ecotourism in the Global South“ wird im März 2025 starten. Im Rahmen der Förderlinie „Perspektiven auf Reichtum: Auswirkungen von Reichtum“ unterstützt die Stiftung das Projekt über eine Laufzeit von vier Jahren mit 1,5 Millionen Euro.

Neben Sprachwissenschaftlerin Frau Prof. Jansen und Geograph PD Dr. Andrés Gerique sind Forschende aus verschiedenen Disziplinen und Ländern beteiligt: Prof. Dr. Emmanuel Munishi (College of Business Education, Dar es Salaam), Prof. Dr. Hugo Romero-Toledo (Universidad Autónoma de Chile, Temuco), Dr. Andrea Muñoz Barriga (Charles Darwin Foundation, Galápagos Islands, Ecuador)

Mehr zum Projekt: Nature’s wealth or nature for the wealthy? Philanthropism and ecotourism in the Global South

Das Projekt konzentriert sich auf den seit Kurzem zu beobachtendem Zustrom von Kapital aus der Naturschutz-Philanthropie und dem Ökotourismus in Naturschutzgebieten des Globalen Südens.

Es geht darum, wie einzelne Superreiche aus Nordamerika und Europa Entscheidungen beeinflussen, die weite Teile der Welt betreffen, besonders im Globalen Süden. Dadurch werden wichtige Fragen zu sozialer Gerechtigkeit, Gleichheit, Entwicklung und der Handlungsfähigkeit lokaler Regierungen aufgeworfen, die bislang nicht genügend beachtet wurden. Das internationale Forschungsteam aus Deutschland, Ecuador, Chile und Tansania untersucht, wie Naturschutz-Philanthropie und naturbezogener Luxustourismus lokale Lebensgrundlagen und die Entwicklungsmöglichkeiten beeinflussen. Außerdem möchten die Beteiligten des Projekts verstehen, welche Wahrnehmungen und Diskurse über Natur, Indigeneität, Biodiversität und Naturschutz auf globaler Ebene Naturschutz-Philanthropie und Ökotourismus ermöglichen und legitimieren.

Das Vorhaben umfasst die Erhebung neuer Daten an verschiedenen Orten im Globalen Süden sowie die Analyse von Diskursen, die von internationalen NGOs und der Tourismusindustrie verbreitet werden. Dafür wird auf der Grundlage linguistischer Theorien ein interdisziplinärer Ansatz entwickelt, der sprachwissenschaftliche, geografische und sozialökonomische Zugriffe kombiniert, um der interdisziplinären Forschung in den Geistes- und Sozialwissenschaften neue Impulse zu verleihen.