Exkursion nach Bayreuth, 17.12.2022
Im Rahmen des Seminars „Die Markgräfin Wilhelmine, ihre Bibliothek und ihre Korrespondenz mit Friedrich dem Großen“ (Wintersemester 2022/23), geleitet von Frau Prof. Dr. Keilhauer und Frau Dr. Petersilka, setzten wir uns mit der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth (1709-1758) auseinander. Als Tochter des preußischen Königs Friedrich Wilhelms I. wurde sie mit Markgraf Friedrich III. von Brandenburg-Bayreuth, dem Gründer der Friedrich-Alexander-Universität, verheiratet. Sie prägte das kulturelle Leben Bayreuths und trug zu dessen Aufwertung als Residenzstadt bei, hinterließ ihre Spuren aber auch in Erlangen, indem sie der Universität ihre Bibliothek vermachte.
Diese Bibliothek, in der die frankophile Wilhelmine vor allem französischsprachige Werke beherbergte, steht noch heute in der Alten Universitätsbibliothek. Hier konnten wir uns im Rahmen einer Führung am 08.12.2022 von Frau Dr. Christina Hofmann-Randall einige Werke dieser beeindruckenden Sammlung ansehen.
Ein weiterer Schwerpunkt des Seminars war Wilhelmines Korrespondenz mit ihrem Bruder Friedrich dem Großen. Diese auf Französisch verfassten Briefe sind bisher nur unzureichend ediert und übersetzt. Daher wird nun im Seminar ein Teil des Briefwechsels ins Deutsche übersetzt.
Ein besonderes Highlight war die Exkursion am 17.12.2022 nach Bayreuth, wo wir die Wirkstätte Wilhelmines erkunden konnten. Dabei ermöglichte uns die Museumspädagogin der Schloss- und Gartenverwaltung Bayreuth, Frau Kornelia Weiß, ganz besondere Einblicke in das markgräfliche Opernhaus, das für die Hochzeit der Tochter Wilhelmines, Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg-Bayreuth, errichtet wurde. Wilhelmine selbst war an der Gestaltung des prächtigen Baus beteiligt, der heute UNESCO-Weltkulturerbe ist.
Der zweite Teil der Führung beinhaltete einen Rundgang durch das Neue Schloss. Auch hier war Wilhelmine am architektonischen Prozess beteiligt, nachdem das Alte Schloss durch einen Brand zerstört worden war. Die prunkvolle Ausgestaltung beider Bauwerke ist Ausdruck Wilhelmines Herkunft als preußische Prinzessin und spiegelt ihren Beitrag dazu, Bayreuth als markgräfliche Residenzstadt aufzuwerten, wider.
Nachdem wir uns bei einem gemeinsamen Mittagessen gestärkt und wieder aufgewärmt hatten, besuchten wir schließlich noch Wilhelmines Grabstätte in der Schlosskirche. Durch die Eindrücke dieser Exkursion wurde Wilhelmine, die wir durch ihre Briefe schon ein wenig kennengelernt hatten, noch lebendiger in unserer Vorstellung.
(Şeyma Karakaya, Hannah König)